Ehrenamt
Ehrenamt

Richtig engagiert!

Das Amt muss zum Menschen passen

Über 200 Ehrenamtliche sind entsprechend ihren Vorlieben und Kompetenzen in den verschiedenen Bereichen bei der Caritas Lünen-Selm-Werne aktiv. Sie leisten unschätzbare Arbeit und schenken Zeit, Anteilnahme, Engagement, Wissen und vieles mehr. Einsatzgebiete gibt es in großer Zahl: Wer sich sozial engagieren möchte, kann beispielsweise in der Tagespflege, in der Flüchtlingsbetreuung, beim offenen Mittagstisch oder in der offenen Ganztagsschule mithelfen. So vielfältig wie die Einsatzbereiche, so unterschiedlich ist auch die Zeit, die die ehrenamtlichen Helfer für ihren Dienst bei der Caritas bereitstellen.

Nächstenliebe in der Tagespflege

Eine von ihnen ist Challa Goharlaee. Die 65-Jährige hat in ihrem Heimatland Iran als Englischlehrerin gearbeitet und lebt seit fünf Jahren in Deutschland. Seit zwei Jahren engagiert sie sich in der Tagespflege der Caritas in Lünen. An drei Tagen in der Woche ist sie von 10 bis 14 Uhr vor Ort. „Ich helfe, wo ich kann“, sagt sie. Das ist einmal in der Küche bei den Vorbereitungen des Mittagessens, dann beim Essen selbst, wo sie auch den ein oder anderen Senior bei der Nahrungsaufnahme unterstützt. Wenn nötig, hilft sie auch beim Toilettengang. Mit ihrer freiwilligen Arbeit leistet sie einen wertvollen Beitrag in der Tagespflege. Mitarbeiter und Betreute freuen sich, wenn sie sie sehen. Challa Goharlaee gehört der Bahai- Religion an. „Nächstenliebe ist uns wichtig. Es ist sozusagen meine Pflicht, zu helfen. Damit tue ich anderen und mir selbst etwas Gutes“, erklärt sie. Durch das Ehrenamt hat sie viele Sozialkontakte gewonnen und bekommt positive Rückmeldungen.

Caritas Ehrenamt – Challa Goharlaee

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Kompetenzen einbringen

„Ich hab mich einfach gefragt: ‚Was machst du jetzt?‘“, erzählt Klaus Papesch. Am 1. April 2019 ging er offiziell in Pension, war aber schon ab Januar zuhause. Bis dahin war er bei der AOK in der Direktion für die Administration und Beratung zuständig und seine Tage waren ausgefüllt. Ein Bekannter berichtete ihm bei einem Gespräch von seiner ehrenamtlichen Tätigkeit. „Damit war die Idee geboren und ich hab einfach mal bei der Caritas angerufen und gesagt, dass ich mich gern einbringen würde“, erzählt der Pensionär. Ein Einsatzgebiet, das seinen Kompetenzen entspricht, war schnell gefunden: Seit vier Jahren hilft er nun schon in der Flüchtlingsberatung Auf dem Ringe 1 in Lünen und unterstützt Menschen mit Migrationshintergrund bei behördlichen Schreiben und beim Ausfüllen von Anträgen. „Das macht mir viel Spaß. Einmal wöchentlich halte ich ab 10 Uhr vormittags drei bis vier Stunden meine Sprechstunde ab“, erklärt Papesch.

Ich hab einfach mal bei der Caritas angerufen und gesagt, dass ich mich gern einbringen würde.
Klaus Papesch, Mitarbeiter im Ehrenamt

„Ich bin Christ, und so bin ich erzogen worden. Ich spüre das Unrecht und möchte etwas aktiv dagegen tun.“ Das Ehrenamt bringt ihn mit vielen Nationalitäten in Kontakt: „Syrer, Somalier, Iraker, Iraner, Nigerianer… Die Menschen kommen von überall her. Ich lerne jeden Tag, an dem ich hier bin, Neues. Früher wusste ich zum Beispiel nicht so viel über Syrien. Der Blick auf die Welt hat sich durch meine ehrenamtliche Tätigkeit verändert. Ich kann zwar die Welt nicht retten, aber ich kann zumindest etwas ändern.“

Caritas Ehrenamt – Klaus Papesch

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Ehrenamt während des Abiturs

Letztes Jahr im November ist Pauline Richter ins Ehrenamt eingestiegen. Die 18-Jährige steckt gerade mitten in Abiturprüfungen und möchte Psychologie oder Psychotherapie in Köln studieren. Pauline hat sich für eine ehrenamtliche Tätigkeit im Besuchsdienst in Werne entschieden. Hier kann die Gymnasiastin sich mit dem für sie passenden Zeitaufwand einbringen und Gutes tun. Einmal wöchentlich ist sie nun bei einem älteren Herrn zu Gast, der in einer Wohnung der Service-Wohnen-Anlage lebt und keine Sozialkontakte hat. Damit aus Alleinsein keine Einsamkeit wird, gibt es den Besuchsdienst. „Meist spielen wir Kniffel. Das mögen wir beide gern und es ist immer sehr lustig“, sagt Pauline. Rund eine Stunde bleibt sie bei dem Senior. „Manchmal auch ein wenig länger, je nachdem.“ Für den alleinlebenden älteren Herrn sind Paulines Besuche eine willkommene Abwechslung. Pauline will sich auf ein Stipendium bei einer Stiftung bewerben. Hier kann ihr soziales Engagement nützlich sein. Durch die ehrenamtliche Tätigkeit erhöhen sich ihre Chancen, ein Stipendium zu bekommen.

Caritas Ehrenamt – Pauline Richter

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Bei Ute Waterhues laufen alle Fäden rund um das Ehrenamt zusammen. Sie ist als Koordinatorin für die Bereiche Ehrenamt und Gemeindecaritas die erste Ansprechpartnerin, wenn jemand seine Unterstützung anbietet. „Im Ehrenamt sollte es immer eine Win-Win-Situation geben“, sagt sie. „Dadurch, dass man anderen Gutes tut, sollte auch für einen selbst etwas Positives herauskommen.“

Im Ehrenamt sollte es immer eine Win-Win-Situation geben. Wenn man anderen Gutes tut, sollte auch für einen selbst etwas Positives herauskommen.
Ute Waterhues, Koordinatorin Ehrenamt

Das kann einfach ein gutes Gefühl sein, aber auch ein ganz konkreter Vorteil wie z.B. in ein Berufsfeld ‚hineinschnuppern‘ zu können, erste Erfahrungen für ein späteres Studium zu sammeln oder die Chancen auf einen Studienplatz oder ein Stipendium zu erhöhen.

„youngcaritas“ – Junges Ehrenamt

Ebenso wie in vielen anderen Bereichen setzt die Caritas beim Ehrenamt auf innovative Ideen und richtet sich zukunftsorientiert aus. „Wir wollen auch die jungen Leute ins Boot holen und für ein Ehrenamt begeistern“, erklärt Ute Waterhues und verweist auf das jüngste ‚Kind‘ der Caritas-Familie, dessen Koordinatorin sie ist: youngcaritas.

Youngcaritas richtet sich gezielt an junge Menschen, die sich sozial engagieren, aber dabei flexibel bleiben möchten. Wer sich für Themen wie Nachhaltigkeit, Ehrenamt oder soziale Gerechtigkeit interessiert, ist hier richtig. „Wir sind noch im Aufbau und dabei, neue Strukturen zu schaffen“, sagt Waterhues. Bei youngcaritas geht es hauptsächlich um themen- und projektgebundene Aktionen ohne langfristige Bindung. Bei der Aktion ‚Brieftaube mit Herz‘ zum Beispiel werden Postkarten liebevoll gestaltet und in der Lange Straße 84 abgegeben. Von dort werden sie in die verschiedenen Dienste und Einrichtungen der Caritas mitgenommen und an die Senioren verteilt.

Wer neugierig geworden ist und sich im Ehrenamt oder bei der youngcaritas engagieren möchte, kann sich per E-Mail oder telefonisch jederzeit an die Koordinatorin wenden.

youngcaritas

Inhaltsverzeichnis

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