„Ich weiß, was meine Mitarbeiter leisten“, sagt Andrea Plogmaker, Pflegedienstleitung Ambulante Pflege und ergänzende Dienste des Caritasverbandes Lünen-Selm- Werne. „Wir helfen, wo wir können, denn wir möchten, dass die Menschen gut versorgt sind.“ Das bedeutet, dass die Ambulante Pflege eine 24-stündige Rufbereitschaft hat und zu jeder Tag- und Nachtzeit erreichbar ist. „Wir kooperieren zusätzlich mit dem Hausnotruf der Caritas und schauen bei Benachrichtigung nach dem Rechten“, erklärt die Pflegedienstleitung.
Das Aufgabengebiet ist groß. „Wir unterstützen bei Demenzerkrankungen, entlasten pflegende Angehörige und bieten haushaltsnahe Dienste an“, zählt Andrea Plogmaker auf. Dazu gehören Behandlungspflege, Medikamentengabe und bei Bedarf auch das Wundmanagement. Außerdem gibt es in Lünen, Selm und Bork die Senioren-Tagesstätten, die von 8 bis 17 Uhr allen interessierten Senioren offenstehen. Dort sorgt ein buntes Programm mit Konzerten, gemeinsamen Ausflügen und anderen Aktivitäten für Abwechslung.
Nachfrage nach Betreuung gestiegen
„Die Pflegeberatung ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe für die Pflegedienstleitung“, weiß Marco Di Lecce, Bereichsleiter Ambulante Pflege und ergänzende Dienste. „Wir beraten bedarfsorientiert und führen auch Wohnumfeldberatungen oder Beratungseinsätze nach §37.3 durch“, sagt Di Lecce und erläutert, dass diese Beratungseinsätze in regelmäßigen Abständen gesetzlich vorgeschrieben sind, wenn Pflegegeld bezogen wird. „Unsere Einsätze haben sich im Laufe der Zeit etwas verändert. Früher war meist reine Pflege gefordert, jetzt ist die Nachfrage nach Betreuung gestiegen. So begleiten wir beim Einkaufen oder beim Spazierengehen.
Wir arbeiten individuell und flexibel. Bei einigen Patienten kommen wir nach Absprache mehrmals täglich.
Andrea Plogmaker, Pflegedienstleiterin
Manchmal geht es auch nur um die bloße Anwesenheit beim Duschen, die den Senioren einfach etwas Sicherheit gibt“, weiß Plogmaker. Die Erwartungen seien heute höher als früher. Die Menschen wollen länger in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Die Einsätze der Ambulanten Pflege werden individuell geplant. „Wir sind da sehr flexibel. Bei einigen Patienten kommen wir nach Absprache mehrmals“, so Andrea Plogmaker weiter. Bei einem Erstgespräch vor Ort wird gemeinsam überlegt, welche Hilfeleistungen erforderlich sind. Diese können jederzeit angepasst werden. Auch in der interkulturellen Pflege kennen sich die Profis aus und versuchen, so weit wie möglich auf die speziellen Bedürfnisse einzugehen oder für beide Seiten akzeptable Lösungen zu finden. „So dürfen wir aus arbeitsschutzrechtlichen Gründen zum Beispiel nicht unsere Schuhe vor dem Betreten der Wohnung ausziehen. Wir haben uns mit den Patienten darauf geeinigt, dass wir deshalb stets Schuhüberzieher tragen“, erklärt die Pflegedienstleitung.
Gutes Miteinander im Team
Insgesamt rund 40 Mitarbeiter sind in der Sozialstation Lünen beschäftigt und kümmern sich beschäftigt und betreuen liebevoll die Patienten. „Aber wir kümmern uns auch um unsere Mitarbeiter“, sind sich Di Lecce, Plogmaker und Gina Baumert, stellvertretende Pflegedienstleiterin und Praxisanleiterin, einig. „Wir arbeiten ressourcenfördernd und mitarbeiterfreundlich.“ „So gibt es bei uns z.B. die ‚Mutti-Touren‘. Das sind arbeitszeitangepasste Touren für alleinerziehende Mütter und Väter, die vor Arbeitsbeginn ihre Kinder noch in die KiTa oder zur Schule bringen müssen“, berichtet Baumert. Das Team ist verständnisvoll bei „Mutti Touren“ und das Miteinander funktioniert sehr gut. Wenn es irgendwie machbar ist, werden die Familienverhältnisse der Mitarbeiter auch bei der Dienstplanerstellung berücksichtigt. So müssen z.B. auch an Tagen wie Weihnachten alle Dienste abgedeckt werden, aber die Mitarbeiter, die arbeiten müssen, bekommen die Gelegenheit, sich selbst für die Dienste einzutragen.
Der Caritasverband Lünen-Selm-Werne ist ein beliebter Ausbildungsbetrieb. In der Ambulanten Pflege betreut Gina Baumert als Praxisanleiterin momentan drei „betriebseigene“ Azubis. „Aber jetzt kommen auch oft externe Schüler für eine bestimmte Stundenzahl dazu, da dies zur generalisierten Pflegeausbildung gehört“, so die Fachfrau. „Wir sind nicht nur für Auszubildende als Arbeitgeber attraktiv“, betont Bereichsleiter Di Lecce und zählt einige Vorteile auf: „Bei uns gibt es die zusätzliche betriebliche Altersvorsorge, das Jobticket für Azubis, Bike-Leasing, diverse Benefits und tariflichen Urlaubsanspruch.“
„Ich würde immer wieder in die Pflege gehen“, sagt Gina Baumert. „Viele Dinge sehe ich als nicht mehr selbstverständlich an.“ „Man bekommt einen ganz anderen Blick auf das Leben“, bestätigt Andrea Plogmaker.