Der Caritasverband Lünen-Selm-Werne verfügt über drei stationäre Einrichtungen: Es gibt das neugebaute Seniorenzentrum an der Lippe sowie die etwas älteren Häuser St. Josef und St. Norbert. Ende 2024 wird mit dem dann fertiggestellten Seniorenzentrum Selm-Bork eine vierte Einrichtung hinzukommen.
Häuser behalten eigene Persönlichkeit
Nach der Übernahme des Altenwohnhauses St. Josef wurden dort erste Renovierungsarbeiten durch- geführt. Aber das reichte dem Verband nicht. „Wir möchten alle unsere Einrichtungen zukunftsfähig machen“, sagt Vorstandsvorsitzender Hans-Peter Benstein. Dabei gehe es nicht um generelle Einheitlichkeit. „Die Häuser sollen ihre eigene Persönlichkeit behalten, aber wir möchten ein einheitliches Qualitätsmanagement implementieren, das in allen Einrichtungen hohe Qualität und liebevolle Pflege und Unterstützung garantiert“, so Benstein weiter.
So gibt es jetzt in allen drei stationären Einrichtungen – dem Altenwohnhaus St. Josef, dem Altenzentrum St. Norbert und dem Seniorenzentrum an der Lippe – ein sogenanntes „Wohlfühlbad“, ein Wannenbad in Spa-Atmosphäre, das mit Zusätzen wie Sahne oder ätherischen Ölen die Sinne verwöhnt. Ein Angebot, das von den Bewohnern gut angenommen wird. „So ein entspannendes Wannenbad in Verwöhn-Ambiente ist für die Senioren etwas ganz Besonderes und sie genießen es sehr“, berichtet Stefan Slomka, Pflegedienstleitung in St. Josef.
In den beiden älteren Häusern werden sämtliche Bewohnerzimmer generalsaniert: Wände und Decken erhalten einen neuen Anstrich, der Bodenbelag wird ausgetauscht, das vorhandene Mobiliar durch neue Möbel inklusive modernem Pflegebett ersetzt; selbst Lampen und Vorhänge werden erneuert. Ein Vorhaben, das – bei voller Zimmerbelegung – nur bei bester Planung und Organisation gelingen kann.
Aber der Caritasverband Lünen-Selm-Werne lässt sich von derartigen Großvorhaben nicht schrecken.
Arbeiten nach festem Zeitplan
„Alles läuft streng durchgetaktet nach Zeitplan ab. Die Gewerke sind genau aufeinander abgestimmt“, erklärt Vanessa Spezzamonte, Leitung Soziale Dienste in St. Josef. „Zunächst
ziehen die Bewohner in ein Ausweichzimmer. Für die Renovierung steht dann eine Arbeitswoche zur Verfügung. Am Montag wird ausgeräumt, am Dienstag der alte Bodenbelag entfernt, Mittwoch und Donnerstag werden die Malerarbeiten erledigt und es wird der neue Bo- den verlegt. Am Freitag ist der Aufbau der neuen Möbel angesagt, dann
wird geputzt, damit alles wieder schön sauber ist. Jeweils am Wochenende werden die Schränke aus- bzw. wieder eingeräumt. Hier unterstützen ehrenamtliche Helfer und Angehörige. Und so arbeiten wir uns von Zimmer zu Zimmer voran.“
Wir wollen ein einheitliches Qualitätsmanagement, das in allen Einrichtungen hohe Qualität und liebevolle Pflege und Unterstützung garantiert.
Das System funktioniert wie am Schnürchen: Begonnen haben die Arbeiten in St.Josef im September 2022, der Wohnbereich ‚Eichengrund‘ ist mittlerweile komplett fertiggestellt, die ‚Obstwiese‘ etwas
mehr als zur Hälfte. Laut Planung werden Anfang nächsten Jahres alle 120 Zimmer renoviert sein. Pauline Krierke hat ihr Zimmer bereits wieder bezogen und ist mit dem Ergebnis der Arbeiten zufrieden: „Ich habe mich sofort hier wohlgefühlt. Alles sieht sehr schön aus“, erklärt die 92-Jährige.
Alles fertig bis Ende des Jahres
Ähnlich läuft es in St. Norbert ab. Auch hier erhalten alle 115 Bewohnerzimmer modernste Pflegebetten und eine komplett neue Innenausstattung. Start der Renovierungsarbeiten war August 2022. „Derzeit sind die Zimmer in den Wohnbereichen ‚Roggenmarkt‘ und ‚Lippeaue‘ bereits wieder bezogen und die ersten Zimmer im Wohnbereich ‚Viktoria‘ sind fertig“, berichtet Einrichtungsleiterin Ute Holtermann. „Wenn alles plangemäß umgesetzt werden kann, sind die Arbeiten bis Ende 2023 erledigt.“ Die neu installierte Lichtrufanlage ist jetzt schon in Betrieb.
Das renovierte Zimmer von Johanna Esch wirkt hell und freundlich. Der 95-Jährigen gefällt es sehr gut. Gern sitzt sie am Tisch in der Sitznische neben ihrem Balkon und beschäftigt sich mit Puzzle-Spielen auf ihrem Tablet. „Ich fühle mich hier sehr wohl. Das freut auch meine Familie. Meine 16-jährige Urenkelin möchte sogar ein Praktikum hier machen“, erzählt die rüstige Seniorin.