Jeder wünscht sich, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen zu können. Beim Auftreten von Einschränkungen durch Krankheit oder Alter bleibt dieser Wunsch bestehen, aber die Bedingungen des Wohnumfeldes sprechen oft eher dagegen. „Manchmal können aber schon kleine bauliche Maßnahmen eine große und zielführende Wirkung zeigen“, erklärt Rüdiger Willms, der bei der Caritas als unabhängiger Wohnberater für Lünen, Selm und Werne tätig ist. Das Angebot richtet sich nicht nur an Privatpersonen wie Pflegebedürftige, Behinderte, Angehörige und Senioren, sondern auch an Wohnungsbaugesellschaften, Sozialverbände und zukunftsorientierte Bauherren.
Beratung beim Umbau der eigenen Wohnung
Auch in vorhandenen Wohnungen kann man sich das Leben erleichtern, manchmal durch eine neue Zimmernutzung, indem z.B. das Schlafzimmer aus dem Obergeschoss in das Büro im Erdgeschoss verlegt wird. Mehr Bewegungsfläche kann geschaffen werden, indem man sich von Möbelstücken trennt oder die Möbel anders platziert. Damit hört die Beratung aber nicht auf: Sie bietet Hilfe bei der Klärung der Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten. Wenn erforderlich, verfasst der Berater Stellungnahmen für Pflegekassen und Behörden, erstellt Planungsskizzen und unterstützt bei Kontakten mit Handwerkern und Vermietern. Rüdiger Willms prüft auf Wunsch Kostenvoranschläge und in der Nachschau die entsprechenden Rechnungen.
Aufsuchende Beratung und Begleitung
Bettina De Sacco ist bei der Caritas Lünen-Selm- Werne für die Aufsuchende Beratung und Begleitung zuständig und berät Menschen, die hilfe- und pflegebedürftig sind und sich weitere Unterstützung nicht selbst organisieren können. „Wichtig ist es, den Menschen empathisch und offen zu begegnen, da dieses Thema oft schambesetzt ist. Jeder Mensch, mich eingeschlossen, möchte ja seine Lebenssituation am liebsten selbstbestimmt regeln“, erklärt De Sacco. Sie kommt zu den Ratsuchenden nach Hause und entwickelt mit ihnen Konzepte, wie sie weiterhin gut versorgt in ihren eigenen vier Wänden wohnen und ein eigenverantwortliches und selbstbestimmtes Leben führen können. „Ich sage ganz oft, dass ich nur die Beraterin bin. Ich kann Hilfestellungen geben, um einen guten Weg zu finden. Entscheider sind aber die Menschen selbst“, betont die Beraterin. Sie hilft bei der Beantragung von sozialen Leistungen und bei der Organisation von Pflege- oder Mahlzeitendiensten, Haushaltshilfen oder der Implementierung eines Hausnotrufs und koordiniert die einzelnen Hilfen. Sie unterstützt bei der Stellung von Anträgen auf einen Schwerbehindertenausweis oder auf Wohngeld.
Besonders schön ist meine Arbeit, wenn ich das Gefühl habe, dass ich jemandem, der sich in einer ausweglosen Situation befand, wirklich nachhaltig helfen konnte.
Bettina De Sacco, Diplom-Sozialarbeiterin
In manchen Fällen ist es nötig, eine rechtliche Betreuung zu beantragen, auch dabei kann Frau De Sacco helfen. Sie ist gut vernetzt mit anderen sozialen Diensten und kann entsprechende Kontakte anbieten. „Besonders schön ist meine Arbeit, wenn ich das Gefühl habe, dass ich jemandem, der sich in einer ausweglosen Situation befand, wirklich nachhaltig helfen konnte. Das kann der Umzug in eine Service-Wohnanlage sein, die Vermittlung zu einer Schuldnerberatung oder das Einrichten eines ambulant betreuten Wohnens“, sagt De Sacco. Ihre Begleitung endet erst, wenn die häusliche Versorgung sichergestellt ist.
Wer Beratung und Unterstützung benötigt, kann einfach telefonisch Kontakt zur Wohnberatung beziehungsweise Aufsuchenden Beratung und Begleitung aufnehmen. Das Angebot ist für die Ratsuchenden kostenlos.
