Vorstand

Der Laden läuft

Vorstand Hans-Peter Benstein übergibt Verband stabil und wetterfest

Viel hat sich verändert, seit Hans-Peter Benstein am 1. März 2012 seinen ersten Arbeitstag bei der Caritas Lünen-Selm- Werne antrat. Und einen Großteil dieser Veränderungen hat er als Vorstand auf den Weg gebracht.

„Damals kannte man nach einer Weile noch fast jeden Mitarbeiter persönlich, der Verband war recht überschaubar“, erinnert sich Benstein an seine Anfänge. Nach seinem Studium und einigen Jahren in der Wirtschaft führt er seit 1995 gemeinnützige Organisationen. Warum? „Mich reizt das Spannungsfeld zwischen sozialem gesellschaftlichem Engagement und wirtschaftlicher Unternehmensführung.“ In Lünen war es seine erste Aufgabe vor mehr als 11 Jahren, den Caritasverband für die Zukunft „wetterfest“ zu machen und eine neue organisatorische Struktur vorzubereiten: ein ehrenamtlicher Vorstand wurde durch einen hauptamtlichen Vorstand abgelöst. Auch ein Aufsichtsgremium und eine Delegiertenversammlung wurden als neue Organe gewählt und mussten klare Aufgaben bekommen. Die Satzung war zu überarbeiten. Unsere regionale Marke wurde neu designt und als Vorstand hatte Herr Benstein die strategische Ausrichtung für den Verband festgelegt und mit den Gremien abgestimmt. Dabei gab es vieles grundsätzlich zu hinterfragen und „umzukrempeln“, wie er sagt.

Im Laufe der Jahre expandierte der Verband bis zu seiner gegenwärtigen Größe und gewann immer neue Bereiche hinzu. Die Anzahl der Beschäftigten wuchs bis heute auf fast 700. „Wichtig war mir immer die Schaffung einer dauerhaften wirtschaftlichen Stabilität. Jeder Bereich muss sich selbst tragen können, da gibt es nur ganz wenige Ausnahmen, wie bei den Hilfen in Not“, betont Benstein. Ein Herzensprojekt und eine große Herausforderung war die Übernahme des Altenwohnhauses St. Josef in Selm von der Kirchengemeinde sowie die anschließende Sanierung und Neugestaltung.

Zahlreiche Großprojekte

„Bauvorhaben und Sanierungen sind immer span-nend!“, bekennt der Vorsitzende. Und davon gab es in den letzten Jahren einige und das auch noch zeitlich überlappend. Der Neubau des Seniorenzentrums an der Lippe wurde Anfang 2020 erfolgreich abgeschlossen. Parallel dazu entstand das zentrale Verwaltungsgebäude an der Lange Straße in Lünen, unser Haus der Caritas. Beide sind inzwischen längst erfolgreich in Betrieb. Aktuell laufen erneut umfangreiche Renovierungsarbeiten im Altenwohnhaus St. Josef und dem Altenzentrum St. Norbert auf Hochtouren. Und damit nicht genug. In Selm-Bork entsteht in zentraler Lage noch ein Seniorenzentrum mit über 60 Plätzen und 14 Wohnungen.

Wichtig war mir immer die Schaffung einer dauerhaften wirtschaftlichen Stabilität. Jeder Bereich muss sich selbst tragen können.
Hans-Peter Benstein

Auch ein anderes Projekt, das unter der Federführung von Hans-Peter Benstein schon im Jahr 2015 gestartet ist, hat sich längst etabliert: Die Caritas Services gGmbH, ein Inklusionsunternehmen, in dem Menschen mit und ohne Handicap gemeinsam die Wäscherei, die Haustechnik und Gartenarbeit betreiben. „Der Laden läuft. Die Mitarbeitenden sind sehr engagiert und stolz und sie leisten eine tolle Arbeit. In den Teams gibt es einen super Zusammenhalt!“, fasst er zusammen. Mitarbeiterzufriedenheit ist für Benstein wichtig. „Von zentraler Bedeutung ist natürlich immer das direkte Umfeld eines Arbeitsplatzes. Doch jeder Mitarbeitende soll sich auch als Teil des großen Ganzen sehen“, sagt er. „Außerdem bin ich überzeugt, dass selbstbestimmt denkende Menschen nicht nur einfach Aufgaben, sondern auch die Verantwortung für ihr Tun übernehmen wollen.“

Schließung bereitet Kopfzerbrechen

Im Rahmen seiner elfjährigen Vorstandsarbeit musste er auch harte Entscheidungen treffen. „Besonders schwierig war für mich persönlich der Schritt, die kleine Einrichtung St. Elisabeth auf Cappenberg zu schließen.
Das hat mir damals schon großes Kopfzerbrechen bereitet. Doch es war zwingend erforderlich und ich denke, wir haben auch das prima hinbekommen. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die beim Caritasverband bleiben wollten, haben wir das ermöglicht. Das war, so glaube ich, auch ein gutes Zeichen, das unsere Mitarbeitervertretung und die Belegschaft damals verstanden: Wir schließen nicht einfach eine Einrichtung, sondern wir kümmern uns dabei auch um die Menschen, die dort arbeiten“, erklärt er.

Ende Juni wird Hans-Peter Benstein den Caritasverband verlassen und sich anderen Aufgaben widmen. Was wünscht er seinem Nachfolger zu dessen Amts- antritt? „Schön fände ich, wenn ihm unser Führungskreis und die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einen Vertrauensvorschuss gäben und er dann auch schnell die Herzen der Menschen erreicht. Darüber hinaus wünsche ich ihm einen engen Schulterschluss mit Frau Homann und natürlich auch das nötige Quäntchen Glück für zukünftige Projekte und Entscheidungen zur erfolgreichen Weiterentwicklung des Caritasverbandes Lünen-Selm-Werne.“

Blick nach vorn

Wenn Hans-Peter Benstein auf seine Zeit bei der Caritas Lünen-Selm-Werne zurückblickt, dann herrscht die Freude am Erreichten vor. „Es gab viel Abwechslung in all den Jahren. Dabei wurde ich von unserem Aufsichtsrat und im Führungskreis immer wunderbar unterstützt. So entstand schnell ein Klima, in dem wir gemeinsam Spaß daran hatten, Neuland zu entdecken, wegweisende Entscheidungen zu treffen und diese wichtigen Projekte zum Erfolg zu führen.“

Kontakt

Und wie geht es ihm selbst, jetzt, wo der Abschied in greifbare Nähe rückt? „Das Herz schlägt schon schneller, wenn ich an meinen letzten Arbeitstag hier denke“, gibt er zu. „Aber ich freue mich sehr auf das, was nun vor mir liegt: mehr Zeit für Familie, größere Reisen und vieles, was ich neben dem Beruf einfach gerne mache.“ Doch ganz im Privaten leben möchte der 63-Jährige keinesfalls. Er will seine Erfahrungen nutzen und künftig sozialen Unternehmen beratend zur Seite stehen.

Inhaltsverzeichnis

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