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Nadel und Faden fürs Miteinander

Angebot für Flüchtlingsfrauen Auf dem Ringe platzt aus allen Nähten

Nadel und Faden fürs Miteinander

GAHMEN. Es ist der größte Raum in der kleinen Wohnung: Und trotzdem, es ist brechend voll hier. Wie immer eigentlich. Jeden Donnerstag. Dann öffnet das Nähcafé auf dem Ringe im Erdgeschoss des Hauses Nummer 1.

Gestern wird nicht genäht, sondern gegessen: Man feiert. Ein bisschen Advent und dass sie seit dreieinhalb Monaten hier so zusammen kommen, die Frauen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak. Sie verbindet das gemeinsame Schicksal. Sie sind Flüchtlinge.

“Es ist einfach herrlich, es ist so schön, so ein enges Miteinander”, sagt Christel Seier vom Caritasverband und strahlt. Sie ist eine der Initiatorinnen.

Schoko-Nikolaus

Heute ist der Tisch adventlich geschmückt. Jeder Winkel des Raumes wird genutzt: Babys liegen im Arm oder in ihrer Babyschale. Ständig geht die Tür auf und ältere Kinder schauen neugierig um die Ecke. Sie sind es auch, die immer wieder helfen, wenn´s mit der Sprache hapert. Gleich werden sie alle noch einen kleinen Schoko-Nikolaus bekommen.

Die Frauen sind fast alle in den Wohnungen Auf dem Ringe untergebracht.
“Einige kommen aber auch jeden Donnerstag von der Heinestraße aus Lünen-Süd hinüber”, erzählt Gabriele Schiek, Leiterin der Gleichstellungsstelle bei der Stadt.

Eine ganze Wäscheleine voll haben sie genäht: Blusen, Tücher, Shirts und Kleider. Alles was Stoffe und Nähgarn irgendwie hergeben. Die kommen aus dem eigenen Fundus der Initiatorinnen. Was nicht vorhanden ist versuchen sie für wenig Geld zu kaufen.
Spenden wären deshalb jeder Zeit willkommen. Angesichts der Erfolgsgeschichte könnte man problemlos wachsen. Allerdings, es fehlt der Platz.

“Mehr geht nicht”, sagt Gabriele Schiek. Immerhin: Die Frauen, die hier regelmäßig Nadel und Faden zur Hand nehmen, haben damit auch den Faden für ihre Integration aufgenommen.

Britta.Linnhoff@mdhl.de

Das Projekt

– “Frauen nähen gemeinsam” heißt das Projekt, das seit dreieinhalb Monaten läuft.

– Getragen wird das Projekt von der Caritas, der Ev. Gemeinde Horstmar-Preußen, der Mitmachwerkstatt “FabLab”, der Gleichstellungsstelle und dem Arbeitskreis Flüchtlinge.

– Die Frauen kommen immer donnerstags von 15 bis 17 Uhr zum Nähen zusammen.

 

Quelle: RuhrNachrichten Lünen

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